Unsere Bienen

Die Carnica

Dadurch, dass wir das Glück haben die staatlich geschützte Carnica Belegstelle im Vereinsgebiet
zu haben, wird ausschliesslich mit der Biene der Carnica- Rasse gearbeitet.
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Die Carnica-Biene ist die nördlichste Vertreterin der Balkan-Gruppe. Sie ist von Natur aus in Deutschland nicht heimisch, sondern wird hier insbesondere nach dem zweiten Weltkrieg gehalten und züchterisch bearbeitet. In ihrer Heimat Österreich, Jugoslawien, Ungarn, Kroatien und Albanien ist die Carnica wegen der Einfuhr fremder Bienen (insbesondere der Buckfast) in ihrem Bestand gefährdet. In Deutschland ist die Carnicabiene derzeit die am häufigsten gezüchtete und am stärksten verbreitete Biene. Sie hat einen maßgeblichen Anteil an der züchterisch nicht bearbeiteten Landbiene. In den letzten Jahren werden Carnicabienen aus dem Varroatoleranzprogramm "Unije" der breiten Imkerschaft angeboten.
Eigenschaften Charakterlich wurde die Carnica von ihrer kontinental geprägten Heimat des nördlichen Balkan und der südöstlichen Alpenregion geformt: sie kommt daher in ähnlichen Klimabereichen mit heißen Sommern und kalten Wintern gut zurecht. Sie überwintert in vergleichsweise schwachen Völkern, zeigt dann im Frühjahr eine zügige Entwicklung, die dann in einen starken Schwarmtrieb mündet. Im Sommer stellt die Carnica während Trachtpausen das Brutgeschäft fast vollständig ein. In Verbindung mit dem starken Schwarmtrieb ist sie daher zumindest außerhalb ihrer Heimat nichts für den Berufsimker, der auf die ständige Einsatzbereitschaft seiner Bienen während des ganzen Jahres ohne ständige Schwarmverhinderungsmaßnahmen angewiesen ist. Im eher maritim beeinflussten Deutschland hat die Carnica Schwierigkeiten, sich an die langen, mit vielen Wetterrückschlägen behafteten Frühjahre zu gewöhnen. Außer in Deutschland hat sie in kaum einem anderen mitteleuropäischen Land eine nennenswerte Verbreitung gefunden. Bei deutschen Imkern besonders beliebt ist das typische Vorspiel halten der Carnica, wie sonst bei keiner europäischen Unterart vorkommt: gemeint ist damit das massenhafte "Sich-Einfliegen" insbesondere der jüngeren Arbeiterinnen vor dem Flugloch. Im Vergleich zu benachbarten Völkern könnte hierdurch auf eine besonders starke Volksgröße geschlossen werden. Weitere typische Eigenschaften der Carnica sind ihre große Sanftmut, Wabenruhe, der auffallend schwach ausgeprägte Bautrieb, die gute Orientierungsleistung und ein schwacher Hang zur Räuberei. Die heute in der BRD gehaltenen Zuchtlinien wie Troisek, Peschetz, Sklenar oder Celler Linie werden anhand von Inselbelegstellen und der instrumentellen Besamung erhalten. Die Gefahr der Inzucht ist hier jedoch sehr groß, insbesondere auch deshalb, da die Zuchtlinien oftmals nur einem einzigen "Urzuchtvolk" entstammen. Die genetische Variabilität ist daher sehr eingeengt, und gäbe es da nicht die "unerkannten Blutauffrischungen" aufgrund der "Lücken" im Belegstellensystem oder die häufige Neueinfuhr aus den Ursprungsländern Österreich, Slowenien oder Ungarn, wäre die Carnica heute in Deutschland sicherlich schon lange ein Opfer der strengen Inzucht geworden. Das Aussehen Äußerlich ist die Carnica eine mittelgroße, schlanke Biene mit auffällig breiten, grauen Filzbinden und oftmals orangefarbenen Ecken und Ringen auf dem Hinterleib. Diese Farbzeichen sind im Süden des Verbreitungsgebietes (Rumänien, Dalmatien) häufiger als im Norden (Alpen), doch sind sie auch hier zu finden. Seit langem waren "gelbe Ecken und Ringe" den deutschen Carnica-Züchtern ein Dorn im Auge, und so wurden alle bunten Farbzeichen der Carnica als "Fremdrasseeinschlag" verdammt und "weggezüchtet". Dennoch: orangefarbene Zeichen gehören in das genetische Spektrum der Carnica und sollten als genetische Vielfalt betrachtet werden und nicht als "rasseuntypisch". Der Steckbrief der Carnica lautet: große Schwarmneigungschnelle FrühjahrsentwicklungBrutpausen während Trachtlückengroße Sanftmutschwacher Bautrieb